Computerliebe
Meine Beziehung zu Computern begann zu einer Zeit, als normale Menschen von ihrer Existenz noch nichts wussten. Mein Vater war in den 60er-Jahren einer der ersten Rechenzentrumsleiter in Deutschland. Ich verbrachte viele meiner Wochenenden an seiner Seite zwischen riesigen Computerschränken, Lochkarten und Stapeln ausgedruckter Programmlistings und half den Programmierern mit kindlichem Eifer dabei, den Fehler zu finden, der gerade allen das Wochenende kostete. Und ich hatte einfach Spaß (mein Vater übrigens auch).
So waren Computer für mich von Anfang an ein Spiel, ein Abenteuer - eine spannende und erfüllende Lernaufgabe, und das sind sie bis heute. Noch immer lerne ich ständig mit Freude dazu, technisch, aber auch, was die Bedürfnisse und spezifischen Probleme meiner Kunden mit Computern und Software angeht.
Das Verständnis für Computer einerseits und andererseits für die Menschen, die mit ihnen zurechtkommen wollen oder müssen - diese Fähigkeit ermöglicht es mir, Probleme wirklich zu erfassen, zu beheben und Lösungen, Programme und Websites zu entwickeln, die wirklich das tun, was gebraucht wird.
Für die meisten Menschen sind Computer oder Software entweder ein ständiges Ärgernis oder bestenfalls eine Irritation, mit der man umzugehen hat. Nicht für mich. Es mag seltsam klingen, aber ich verstehe nicht nur die Menschen vor den Computern, sondern auch die Computer selbst - und die merken das. Ich habe es zahllose Male erlebt, dass Computer plötzlich wieder funktionieren oder Software wieder läuft, sobald ich beginne, mich der Sache einfühlsam und mit Geduld anzunehmen. Magie? Mitnichten.
Jeder Schreiner weiß, dass das Stück Holz in seiner Hand erst dann seine ganze Schönheit entfalten wird, wenn er es nicht nur bearbeitet, sondern es dabei liebt. Die meisten Menschen stimmten der Behauptung zu, dass Holz etwas Lebendiges sei. Aber auch Software lebt, auch Computer leben. In ihnen steckt die Energie der Menschen, die sie erschaffen haben, und diese Energie lebt, reagiert, kooperiert oder sträubt sich. Ich weiß nicht, woher ich diese innere Beziehung zu Computern habe, aber ich verstehe sie. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sie mich lieben.